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Do's and Don'ts – Tipps für den Bau eines Insektenhotels

Ein Hotel für Insekten? Ganz richtig gelesen. Uns geht das Thema Artenschutz nicht aus dem Kopf, denn Bienen und Insekten suchen immer öfter vergebens nach einem Unterschlupf oder sicheren Nistplätzen. Durch ein Insektenhotel können wir alle helfen! Doch Achtung – so kinderleicht es auch klingt, wenn ihr ein Insektenhotel bauen möchtet, solltet ihr zumindest vier Dinge beachten. Welche das sind, erzählen wir euch in diesem Beitrag.

Insektenhotel

Insektenhotel bauen: Ist das überhaut notwendig?

Diese Frage stellt man sich vielleicht, wenn man von Insektenhotels liest. Gibt es nicht genügend Löcher und Hohlräume, in denen Bienen und Insekten nisten können? Leider muss diese Frage immer öfter mit "Nein" beantwortet werden. Mittlerweile hat sich die Landschaftsnutzung stark gewandelt.

Mit dem Schwund an Grünflächen, Gärten und ähnlichem verdrängen wir unsere fleißigen Bienchen und Insekten zunehmend. Dabei übernehmen sie so wichtige Aufgaben in unserer Umwelt – auf die können und wollen wir nicht verzichten. 

Welche wichtigen Aufgaben das sind und wieso Bienen und Insekten die wahren Helden unserer Umwelt sind, erfahrt ihr in unserem Blogpost: Insektenschutz: Unsere Blühwiese gibt Bienen ein Zuhause!

Der Trend: Insektenhotel selber bauen

In den letzten Jahren ging das Thema Insektenschwund und Bienensterben immer wieder durch die Medien. Wir haben daher gehandelt und haben zur Förderung der Artenvielfalt und zum Artenschutz eine Blühwiese auf unserem Werksgelände angelegt. Doch was tun, wenn der Platz und die Mittel für eine Blühwiese fehlen? 

Eine tolle Möglichkeit: Ihr könnt euch euer eigenes Insektenhotel bauen und in den Garten stellen. So bietet ihr vielen Krabblern ein Zuhause. Doch einige Dinge solltet ihr beim Bau beachten, damit euer Insektenhotel auch als solches angenommen wird:

Insektenhotel Donts

"Don'ts" beim Bau eueres Insektenhotels

  1. Bohrlöcher, für zum Beispiel Wildbienen, müssen sehr vorsichtig gebohrt werden und am besten nicht ins Stirnholz. Es können Risse entstehen, in diese Feuchtigkeit eindringen kann. So läuft die Brut Gefahr zu verpilzen. Generell sollten keine Materialien verwendet werden, die stark Feuchtigkeit aufnehmen, wie zum Beispiel Ytong.
  2. Bambusröhrchen sollten immer ausgehöhlt eingebaut werden. Wildbienen und Grabwespen beißen oder graben nur noch selten selbst ihre Gänge und bevorzugen bereits ausgehöhlte Röhrchen.
  3. Lochziegel eigenen sich eher weniger für ein Insektenhotel. Die Öffnungen sind zu groß und bieten somit keinen Schutz.
  4. In festen Ton oder harten Lehm können Insekten und Bienen keine Löcher graben, geeignet wäre nur ein sehr lockerer Lehm.

So klappt's – wie ihr euer eigenes Insektenhotel bauen könnt

Die folgenden Dinge solltet ihr beachten, wenn ihr euer eigenes Insektenhotel bauen wollt:

  • Hohle Schilfhalme oder hohle Bambusröhrchen mit einem Durchmesser von ca. 8 mm und ca. 14 cm Länge. Beim Kürzen ein scharfes Messer oder eine Säge verwenden, eine Schere würde die Röhrchen zerquetschen. Darauf achten, dass die Enden nicht splittern. Steht das Insektenhotel trocken, eigenen sich auch harte Pappröhrchen in denselben Maßen als Nistplatz für zum Beispiel Mauerbienen. Eine Seite der Röhrchen sollte mit zum Beispiel Baumwolle verschlossen werden. 
  • Bienensteine sowie Nistblöcke aus gebranntem Ton oder Holz eigenen sich sehr gut als Nistmöglichkeit für Wildbienen. Hölzerne Nistblöcke können in der Regel geöffnet werden und im Winter auf Parasiten überprüft werden.
  • In Harthölzer können vorsichtig Löcher gebohrt werden. Die Größe der Löcher sollte einen Durchmesser von 4 bis 10 mm nicht unter- bzw. überschreiten. Ruhig verschiedene Größen in das Hartholz bohren – idealerweise senkrecht zur ehemaligen Rinde. Am Ende sollten Splitter abgefeilt oder abgeschmirgelt werden. 
  • In den großen Löchern von Lochziegeln können Schilfhalme oder Bambusröhrchen fixiert werden. So finden die Ziegel auch ihren Platz im Insektenhotel. 
  • Schutzgitter sollten vor dem Insektenhotel montiert werden, wenn in der Nähe Vögel nisten oder, wenn sich generell viele Vögel in der Umgebung des Hotels aufhalten sollten. Die Maschenweite ist entscheidend: nicht größer als 2 cm sollte sie sein. Am besten befinden sich zwischen Gitter und Nistplatz-Öffnungen noch einige Zentimeter, damit hunrige Vögel auch nicht mit ihren Schnäbeln an die Insektenlarven gelangen. 

Insektenhotel bauen – einfach machen

Am Ende ist das Ganze gar nicht so kompliziert, wie es aussieht. Ein wenig Spaß am selber Werkeln und schon habt ihr selber einen großen Beitrag zum Artenschutz in eurer Region geleistet. Eine sehr schöne Anleitung, wie ihr selber ein Insektenhotel bauen könnt, findet ihr auf der Webseite des Naturschutzbundes (NABU). Hier geht es zur NABU-Webseite: Insektenhotel bauen leicht gemacht

Für alle anderen, die nicht so gerne selber Werkeln: In den meisten Baumärkten findet ihr fertige Insektenhotels oder leichte Bausätze. Wir wünschen euch auf jeden Fall viel Spaß beim Nachbauen und klopft euch danach ruhig kräftig auf die Schulter. Die Wildbienen und Insekten werden es euch danken.